
Gedenken und Begegnungen zum Internationalen Holocaust-Gedenktag
Oft stellt sich die Frage, wie wir heute auf die Geschichte und die Herausforderungen unserer Zeit reagieren können. Erinnern kann dabei ein aktiver Schritt sein – ein bewusster Akt gegen das Vergessen und gegen Gleichgültigkeit.
Anlässlich des Internationalen Holocaust-Gedenktags schafft das Graz Museum im Jänner 2026 Raum für aktives Erinnern. Mit Musik, Gesprächen und Formen lebendiger Erinnerung werden Impulse für ein verantwortungsbewusstes Miteinander in der Gegenwart gesetzt.
PROGRAMM
Mittwoch, 21.01.2026
17 Uhr
Ins Ungewisse. Graz 1945–1965
Ausstellungsführung
Als der Krieg am 8. Mai 1945 in Graz endete, blieb vieles ungewiss. In einer Führung erörtern wir, welche Schritte in einer Grazer Nachkriegsgesellschaft zu setzen waren, in der es zunächst um existenzielle Fragen ging. Welche Rolle spielte dabei das Vergessen?
3 Euro (exkl. Eintritt)
18 Uhr
Die erste Hälfte meines Lebens
Buchpräsentation mit Gespräch
Die Autobiografie von Ludwig Biró erzählt über das erstarrende jüdische Leben in Graz, den Ersten Weltkrieg und die allmähliche Verdunkelung des politischen Horizonts bis zum „Anschluss“. Das Buch zeigt, wie schnell und grundlegend sich eine Zivilgesellschaft in neuen politischen Zeiten verändern kann. Die Kulturvermittlerin Barbara Lorenz taucht in einem Gespräch mit dem Herausgeber Christian Fleck in dieses wichtige und spannende Zeitzeugnis eines Überlebenden. Der Schauspieler Rudi Widerhofer leiht seine Stimme, um Passagen aus dem Buch vorzulesen.
In Kooperation mit dem Droschl Verlag.
Freier Eintritt
Sonntag, 25.01.2026
15 Uhr
Jüdisches Leben und Antisemitismus in Graz
Wir erkunden die jüdische Geschichte von Graz und fragen nach dem Aufkommen antisemitischer Stereotype und Ausgrenzung. Der Fokus liegt auf lokalen Ereignissen in der NS-Zeit und der systematischen Entrechtung, Verfolgung und Ermordung jüdischer und anderer Menschen aus Graz. Die Führung bietet Raum zur Reflexion über Verantwortung, sowie über Geschichte und Zukunft von Erinnerungskultur.
In Kooperation mit Granatapfel Kulturvermittlung.
3 Euro (exkl. Eintritt)
Dienstag, 27.01.2026
17 Uhr
Graz 1938–1945
Führung in der Ausstellung 360 GRAZ
In einer Führung am Internationalen Holocaust-Gedenktag widmen wir uns der Zeit vom „Anschluss“ im März 1938 bis zum Ende des Nationalsozialismus im Mai 1945 in Graz. Von der Umbenennung von öffentlichen Plätzen, der Verfolgung von Jüdinnen und Juden sowie weiteren gesellschaftlichen Gruppen, bis zu Arisierung, Raub und Zerstörung von jüdischen Unternehmen, Wohnungen und Vermögen.
3 Euro (exkl. Eintritt)
18.30 Uhr
Komponistinnen im Exil
Vortrag von Kulturhistorikerin Lisa Fischer (Wien)
19 Uhr
Verboten – vertrieben – nicht verstummt. Lieder verfemter Komponistinnen
Konzert der KUG Graz
Der besondere Liederabend ist Komponistinnen und Schriftstellerinnen gewidmet, die in den 1930er- und 1940er-Jahren in den Untergrund gehen mussten, vertrieben oder umgebracht wurden. Es erklingen Lieder und Texte mit Klavierbegleitung von Rosy Geiger- Kullmann, Vally Weigl, Henriëtte Bosmans, Hilde Loewe-Flatter/Henry Love, Ilse Weber, Vítězslava Kaprálová, Ruth Schontha und Ella Milch-Sheriff.
Freier Eintritt
